Basement 5 - 1965-1980/In Dub
Rezension
Überfälliger Reissue des wegweisen Debüts einer leider weithin übersehnen Punkband mit Reggae-Content. Basement 5 waren so etwas wie das britische Pendant zu den Bad Brains aus Washington, DC allerdings mehr Working Class und in den musikalischen Mitteln nicht ganz so gesegnet wie die Kollegen aus Übersee. Diese rohe Hölzernheit mit Einflüssen von The Clash ebenso wie von Linton Kwesi Johnson prägte dann auch das 1980er Debütalbum „1965-1980“, vor allem der heiser geshoutete Gesang von Dennis Morris ist etwas eindimensional, was zu einem Sound, der keinesfalls virtuos sein will, dann aber doch hervorragend passt. Prägend für den Bandsound ist jedoch der mächtige Bass, der die Power von Punkrock mit der Deepness von Reggae gekonnt fusioniert. Die vier schwarzen Briten aus London klangen auf dem von Factory-Producer Martin Hannett (Joy Division) aufgenommen Album deutlich mehr nach herbem Punkrock als nach Reggae, veröffentlichten parallel zum regulären Album aber auch in kleiner Stückzahl eine heute gesuchte Dub-Version jetzt finden sich beide Alben auf dieser Reissue-CD mit neuen Linernotes und raren Fotos. „1965-1980“ blieb leider das einzige Album von Basement 5, das mal allein schon wegen des grandiosen „Last White Christmas“ besitzen sollte einer meiner allerliebsten Punkkracher überhaupt. Die fünf zum Teil recht langen Dub-Versions sind übrigens teils nicht sonderlich nahe am Reggae, sondern eher harsch und industrial-mäßig, gehen als eher in Richtung der Zeitgenossen Public Image Ltd. (Joe Whirlypop)