Love Machine - Times To Come
Rezension
Neu und eher ungewöhnlich fürs Düsseldorfer Unique-Label, das neben allerlei Tanzbarem zwar in Abständen auch immer wieder dem Psychrock zugetan war, bislang aber noch nie soweit in Hippie-Regionen vorstieß wie mit diesem Album der rheinischen Local Heroes Love Machine. Die drehen das Rad der Zeit nämlich ganz schön weit zurück und verbinden den Sound von Allman Brothers mit Spirit und Jefferson Airplane. Also mit subtilem Groove und leicht psychedelischen (aber auch southernrockigen) Instrumental-Passagen von gediegener Eleganz. Die Stimme des Sängers ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber doch cool: markant tremolierend und etwas salbungsvoll, wie Andrew Eldritch als Hippie, passt das aber doch sehr gut zum geschichtsbewussten Vintage-Sound der Düsseldorfer. Am besten sind die langen Soli im Geist von echtem Freaktum. Hier trifft Kraut- auf Psych- und Southernrock, was als Resultat erstaunlich stimmig und in sich ruhend klingt. Immer wieder blitzen rockhistorische Momentaufnahmen auf: Acid Folk, Doors, „Season Of The Witch“, Sweet Smoke, satter Spacerock, sogar Gospel-Elemente. Insgesamt klingt das Album völlig aus der Zeit gefallen und lässt die späten 60er souverän wieder aufleben. (Joe Whirlypop)