Children Collide - Time Itself (White Vinyl)
Rezension
Mir bislang unbekannte Band mit dem bereits vierten Longplayer. Bereits der Opener packt mich mit kompakter, postgrungiger Gitarrenhärte und gradlinigem Songwriting. Wobei die Songs auch im Weiteren schön melodiös sind, teils mit kleinen psychedelischen Beatles-Anklängen („Trampolene“), denen dann aber kernige BigFuzz-Riffs unterlegt werden. Grundsympathisch, was die Band aus Melbourne abliefert: Postpunk mit Grunge-Riffs, ohne Berührungsängste zu sattem Classic Rock. Gerne auch mit pointierten Psychedelic-Elementen, insgesamt aber doch straight und hart rockend. Es gibt kleine Sonic Youth-, Mudhoney-, Wipers- und Yo La Tengo-Momente, sie Single „Aurora“ bedient sich großzügig bei Nirvana. Die schweren Fuzz-Riffs strukturieren die ziemlich klassischen Rocksongs, wobei der Vibe überwiegend recht dunkel gerät. An derartigem 30 Jahre altem Vintage-Sound versuchen sich noch immer viele Bands, mir ist aber schon lange keine mehr begegnet, die das so souverän hinkriegt wie das dynamische Trio um Sänger Johnny Mackay. Hier stimmen Sounddesign (was für eine dynamische Produktion!) und Songwriting. Die Band hat definitiv ein größeres Publikum verdient. (Joe Whirlypop)