Rezension
Mit Verlaub – mit derart handgemacht-hemdsärmeliger Hymnen-Herrlichkeit lass ich mich gern in den Tag tragen. Unberührt von etwelchen Trend-Wogen oder Musik-Mode-Wellen zelebriert das Trio aus Denver einen melodiesatten , mitreißenden Folk-/Roots-Rock, der den Hörer vom ersten Moment an packt und in seiner geerdeten Güte keine Vergleiche mit gewachsenen Genre-Größen zu scheuen braucht. Da dürfen auch die ewigen Mumford- Verweise langsam und leise wieder weggepackt werden, stehen und strahlen doch diese mal akustisch-schlichten, mal energisch elektrifizierten Weisen ganz für sich, faszinieren mit nahezu magischer Melodie- Macht, beeindrucken durch klare, nie überladene, stets bodennahe Instrumentierung und trotz Reduktion auf das Wurzel-Wesentliche verführerisch-farbenfrohe Arrangements. Dies Zweitwerk bestätigt nicht nur die durch das bemerkenswerte Debüt geweckten Hoffnungen, es ist ein großer Schritt in Richtung rauher Reife, und leuchtet – bei aller Nähe zum frühen Mumford, mittleren Springsteen und späten Petty – allein durch die eigene Lichtkraft und durch unwiderstehliche Ohrwürmer, von denen Ophelia nur einer aus einem selig-sauberen Dutzend ist. (cpa)
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