Rezension
Mal wieder ein Comeback der großen britischen Two Tone/Ska-Band, meiner Rechnung nach das dritte. Mit den Gründungsmitgliedern Terry Hall, Lynval Golding und Horace Panter, aber weiterhin ohne Jerry Dammers. „Encore“ ist das erste echte neue Studioalbum seit 18 Jahren. Da ist eine gewisse Skepsis durchaus angebracht, meine Bedenken sind aber schon mit dem ersten Song weggefegt. Der ist nämlich ein glorioses Cover von „Black Skinned Blue-Eyed Boy“, schon im Original von den Equals (mit Eddy Grant) ein Hammer, hier aber im ungewohnten, handgespielten Funk- ja Disco-Style! Echt jetzt, und das klingt super, mit Cowbells, Chic-Gitarre und Philly-Streichern, wow. Untergründig brodelnden Funk gibt es auch im zweiten Song „Black Live Matters“, einer bitteren antirassistischen Tirade von Lynval Golding, auch das großartig gelungen. Im Weiteren gerät das Album dann aber in konventionellere Fahrwasser und bietet Specials-typischen Ska und Reggae, solides Handwerk, eingespielt mit dem dänischen Produzenten Torp Larsen. Herausragend ist allerdings schon die Idee, das wunderbare „The Lunatics Have Taken Over The Asylum“ von Fun Boy Three zu covern. Wem die zehn neuen Songs nicht reichen, kann sich an satten elf Bonus-Tracks erfreuen: Live-Aufnahmen aus den Jahren 2014 und 2016, frisch klingend und von ansteckendem Enthusiasmus. Darunter natürlich auch essentielle Hits wie „Too Much Too Young“, „Stereotypes“, „Rudy“ und „Gangsters“ aber auch Bob Marleys „Redemption Song“. Welcome back, Specials! (Joe Whirlypop)
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