Magnolia Electric Co. - What Comes After The Blues
Rezension
Die Frage, ob die ewigen Neil Young Vergleiche Jason Molina nerven oder nicht, wird schon mit der ersten Akkordfolge im Keim erstickt. Denn die ist so was von „How to play Neil in three easy lessons“, dass es fast schon weh tut. Wenn es nicht so genial wäre. Und mit dem zweiten Song The Night Shift Lullaby lässt er direkt seine Nicolette Larson vom Zügel, den man in etwa zirka Comes A Time festmachen könnte.
Aber dann ist es schon egal, an wen es einen erinnert oder nicht, denn dann ist man bereits sedatiert und gibt sich dem morbid-elektrifizierten Country-Blues der Band hin. Ob nun mit einsamer Trompete oder Nitzsche-Strings arrangiert, ob von einem Crazy Horse Riff angetrieben oder fast nackt nur von einer Violine umrankt, das Molinasche Songwerk geht zumindest mir direkt ins Herz. Dabei sind es eigentlich nur eine Handvoll sattsam bekannter, offener Akkorde und eine nicht mal wirklich gute, zu hohe und brüchige Stimme. Aber es funktioniert, besser noch, es entsteht eine sonderbare Magie.
Möge er noch ewig G-C-A-E beliebig aneinanderreihen und klagend dazu singen. Mir wird das auch in zehn Jahren noch gefallen. So wie es mir auch schon vor zehn Jahren gefallen hat. Fazit: klasse Platte! (rh)
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