William Elliott Whitmore - Hymns For The Hopeless
Rezension
Wow! Knarziger, alter bluesiger Bluegrass, authentisch bis zum Dreck zwischen den Zähnen, das ist William Elliott Whitmore. „Hymns For The Hopeless“ ist das beeindruckende Debüt des tätowierten jungen Bleichgesichts vom Mississippi. Deutlich hörbar hat er seine Stimme schon seit dem Kindergarten mit kräftigem Kentucky Whiskey gegerbt und klingt dementsprechend wie ein steinalter Baumwollsammler, der nach dem überlangen Arbeitstag alle seine Gebrechen und das Übel der Welt mit rabenschwarzem, zynischem Humor nur so vor sich hin singt.
Instrumentiert hat sich Whitmore zumeist selbst mit Gitarre oder Banjo, selten kommen versierte, zurückhaltende Begleiter zu Ton. Das ergibt ein wunderbar karges, sprödes Album voll gebrummelter Einsichten, die auch älteren Semestern gut bekommen würden. Überdies inszeniert Whitmore den Übergang von Bluegrass zu Blues so fließend, dass man absolut nicht mehr weiß, ob ihm die Carter Family oder Blind Lemon Jefferson näher stehen. Ich glaube, es ist dieses lässige Verständnis von Tradition, aus dem sich die Aktualität des Albums ergibt, denn es klingt an keiner Stelle alt oder abgestanden – im Gegenteil: Selten kam mir steinalte Musik so neu und frisch vor wie hier. Klasse! (whirlypop.de)
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